Es ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl: Die SG Volley Alb/Brenztal, die im Wesentlichen aus Spielerinnen der TSV Herbrechtingen besteht, stand das erste Mal überhaupt in der Endrunde des Bezirkspokals und ist aus dieser am vergangenen Samstag als deutlicher Sieger hervorgegangen. Und dies obwohl die Ausgangslage zunächst sehr schlecht aussah. Da kurzfristig Spielerinnen ausfielen, überlegte man sogar die Teilnahme an der Endrunde abzusagen – man war nur zu sechst und hätte Spielerinnen auf ungewohnte Positionen stellen müssen. Glücklicherweise haben sich im Laufe des Freitagabends noch zwei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft, die demnächst um den Aufstieg in die Landesliga spielen wird, gemeldet, ihrem Bezirksligakonkurrenten auszuhelfen. Bettina Peller und Lisa Rothofer haben hierfür sogar wichtige private Termine abgesagt, um in Bad Cannstatt dabei zu sein. Es hat sich gelohnt – auch für die erfahrenen Spielerinnen der SG Volley Alb ist es der erste Titelgewinn.
Schon im Halbfinale gegen den Gastgeber TV Cannstatt offenbarte sich, dass, obwohl man noch nie gemeinsam auf dem Feld stand, das Zusammenspiel und die Kommunikation erstaunlich gut funktioniert und harmoniert. Den ersten Satz gab man zwar noch mit 20:25 an das A-Klasse-Team ab, das kommende Saison in der Bezirksliga aufschlagen wird, doch im zweiten Satz wendete sich das Blatt. Die SG spielte immer sicherer und mutiger auf. Ihr gelang es, drei Sätze in Folge zu gewinnen (25:20, 25:20, 25:19) und somit auch die Partie.
Im Finale sah man sich dem SV Frickenhofen gegenüber, der sich in seinem Halbfinalspiel gegen die Sportvereinigung Feuerbach durchgesetzt hatte. Für Peller und Rothofer war es ein Wiedersehen der besonderen Art, denn es war jener Bezirksligist, der ihre Mannschaft in der vierten Runde aus dem Pokal geworfen hatte. So hatte man immerhin den Vorteil, bereits vor Anpfiff zu wissen, wo die Stärken und Schwächen des Gegners sind.
Von Beginn an war klar, dass der Aufschlag ein Schlüssel zum Sieg sein würde. Er muss druckvoll sein, darf aber weder im Netz noch im Aus landen. Der Matchplan ging auf. Der SV hatte sowohl Schwierigkeiten, ein Mittel gegen die Aufschläge als auch gegen den Angriff zu finden, wodurch er in seinem eigenen Spielaufbau gestört wurde. Den ersten Satz entschied die SG mit großem Abstand für sich (25:9). Im zweiten Satz konnte Frickenhofen etwas mehr Paroli bieten, musste sich aber dennoch geschlagen geben (25:22).
Beim Stand also von 2:0 nach Sätzen witterten die Volleyballerinnen von der Alb schon die Sensation. Werden sie es schaffen, den Deckel draufzumachen oder wird noch ein Leistungseinbruch folgen, für den beide SG-Mannschaften prädestiniert zu sein scheinen? Mithilfe von Aufschlagserien ließ man nichts anbrennen, der Gegner machte den Eindruck kapituliert zu haben. Beim 25:12 lagen sich die SGlerinnen jubelnd in den Armen und manche eine vergoss die eine oder andere Freudenträne. Dies könnte die Geburtsstunde einer Spielgemeinschaft sein, die ihren Namen auch verdient.
Als Bezirkspokalsieger hat sich das Team für den Landespokal qualifiziert. In welcher Zusammensetzung man diesen und auch die kommende Saison antreten wird, ist noch völlig offen. Die erste Mannschaft der SG Volley Alb/Brenztal befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Einige Spielerinnen wollen aus familiären und beruflichen Gründen kürzertreten und auch das Trainer-Duo Birgit Thumm und Kurt Weller hat angekündigt, sich aus dem aktiven Bereich zurückziehen, um sich voll und ganz der Ausbildung der Jugend zu widmen.
Nachdem man die Saison auf Platz drei abschloss und hinter so mancher Erwartung zurücklag, hat die Spielzeit somit noch ein schönes und erfolgreiches Ende genommen.
Es spielten Elli Schneider, Tamara Wiedenmann, Judith Schleicher, Tanja Fuchslocher, Esta Mete, Melanie Schiele, Bettina Peller und Lisa Rothofer.
Der Weg zum Bezirkspokal: Zu Beginn des Bezirkspokals hatte die SG Volley Alb/Brenztal das Glück auf ihrer Seite. Die Herbrechtingerinnen erhielten ein Freilos, womit sie automatisch in die zweite Runde einzogen. Hier trafen sie auf die SG MADS Ostalb II, die mit 3:0 besiegt wurde. Deren „Erste“ beförderte die SG Volley Alb/Brenztal in der dritten Runde mit 3:0 ins Aus. In der vierten Runde gewann man deutlich gegen den SV Fellbach II mit 3:0 und war somit erstmals unter den letzten vier Mannschaften von ursprünglich etwa 50 Mannschaften.
Bildunterschrift Gruppenfoto:
Die SG Volley Alb/Brenztal gewinnt den Bezirkspokal – auch dank Unterstützung aus der eigenen zweiten Mannschaft. Das Bild zeigt die jubelnden Pokalsiegerinnen: (stehend von links) Melanie Schiele, Lisa Rothofer, Esta Mete, Judith Schleicher und Bettina Peller sowie (kniend von links) Tanja Fuchslocher, Tamara Wiedenmann und Elli Schneider.
Da ist das Ding: Der Bezirkspokal der SG Volley Alb/Brenztal.